Dorothea Götsche geb. Schmaling

Bei dieser Grabstätte aus dem Jahre 1842 eingefriedet mit einem Eisenzaun handelts es sich um das älteste auf dem Friedhof erhaltene Einzelgrab. Das Grabzeichen befindet sich auf der Grabstätte der Familie Wolff.

Dorothea Götsche geb. Schmaling

* 6. April 1759
+ 11. Februar 1842 in Walsrode

Ehefrau des Notars Dr. jur. Friedrich
Albrecht Götsche aus Nienburg/Weser

1814 Umzug als Witwe nach Walsrode nach der
Heirat ihrer Tochter Wilhelmine mit August Wolff

Das sich (wahrscheinlich) auf ihrem Grab befindende Kreuz wurde später entfernt und der Grabstätte der Familie Wolff hinzugefügt.
 

Über Dorothea Götsche geb. Schmaling (in manchen Quellen steht als Nachname auch Götsch) ist nur wenig bekannt. Sie war am 6. April 1759 zur Welt gekommen und mit dem Nienburger Notar Dr. jur. Friedrich Albrecht Götsche verheiratet. Das Paar hatte nur eine Tochter namens Wilhelmine. Diese war am 25. April 1790 geboren worden und heiratete 1814 den Walsroder Kaufmann August Wolff.

Da ihr Ehemann zu dieser Zeit bereits verstorben war und in Nienburg wohl keine weiteren Verwandten von ihr wohnten, zog Dorothea Götsche zu ihrer Tochter nach Walsrode. Ihr Schwiegersohn hatte 1813 ein repräsentatives Bürgerhaus in der Langen Straße 29 erworben, das neben der wachsenden Familie Wolff auch genug Platz für sie bot.
 
In Walsrode verstarb sie im Alter von fast 83 Jahren am 11. Februar 1842. Ihre am 7. August 1836 gestorbene Tochter hatte sie dabei um mehr als fünf Jahre überlebt. Dorothea Götsche erhielt ein Einzelgrab auf dem städtischen Friedhof mit (wahrscheinlich) einem schwarzen Kreuz aus Eisen und einer ebensolchen Umzäunung. Im beginnenden Industriezeitalter waren aus Eisen hergestellte Grabdenkmale in Mode gekommen, ehe sie um 1900 wieder von steinernen abgelöst wurden, die weitaus witterungsbeständiger sind.
 
Das schwarze Kreuz mit ihrem Namen in vergoldeten Lettern auf der Vorderseite und ihren Lebensdaten auf der Rückseite wurde dann wohl später von diesem einzelnen Grab entfernt und der größeren Grabstätte der Familie Wolff hinzugefügt. Geplant war sicher, eine Sammelgrabstätte für alle Mitglieder dieser Familie in Walsrode zu schaffen.
 
Quellen: Einträge Nr. 42 und Nr. 12 in den Kirchenbüchern „Verstorbene“ von 1836 und 1841 der Stadtkirchengemeinde Walsrode, Stephan Heinemann: „Der König von Walsrode“. Aus dem Leben von Oskar Wolff (1858-1943) (=Schriftenreihe „Rückblende“, Heft 4), herausgegeben von der Stiftung Geschichtshaus Bomlitz e.V., Walsrode 2008, Carsten Walczok: Die Pulvermühlen von Meckelfeld und Bomlitz. Die Fabrikation von Schießpulver im 18. und 19. Jahrhundert am Beispiel zweier Pulvermühlen (=Veröffentlichungen des Hamburger Arbeitskreises für Regionalgeschichte, Bd. 26), Münster 2009.